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TeamTisch: „Let me tell you my story“

Die Geschichte begann tatsächlich schon vor beinahe einem Jahrzehnt: Joscha, der Gründer und Initiator vom TeamTisch, kaufte 2014 gemeinsam mit seinem Dad Georg das Stadthaus auf der Stechbahn 45 in Kleve. Im Erdgeschoss befand sich damals eine Art Praxis mit einer sehr kalten und sterilen Atmosphäre. Das war, wie ihr euch vorstellen könnt, kein Ort an dem man gerne gearbeitet hat oder seine Zeit verbringen wollte. Vater und Sohn richteten den Raum kurzerhand mit allem, was sie gefunden haben, ein und fingen an, ihn als Büro zu nutzen. Außerdem gaben sie anderen Menschen, Freunden und Familienmitgliedern die Möglichkeit, die Räumlichkeiten mitzubenutzen und hauchten dem ganz intuitiv wachsenden Projekt gemeinsam mehr und mehr Leben ein.

Neben den ersten Renovierungsarbeiten im TeamTisch hatte Joscha damals einen Teilzeitjob an einer Schule und ein paar unternehmerische Projekte. Er kaufte ein altes Bauernhaus, das er größtenteils in Eigenleistung renovierte und wurde erwachsen – das war in Summe einfach zu viel. Was macht man dann? Klar – eine Weltreise!

Nach dieser einjährigen Selbstfindungsphase wieder in der Heimat Anschluss zu finden, war für Joscha dann gar nicht so leicht. Es macht einiges mit der eigenen Wahrnehmung, wenn man andere Kulturen kennengelernt hat und zu Gast in der Welt war. Plötzlich fällt einem auf, dass die eigene Heimat sehr traditionelle Strukturen hat. Da kann man schonmal schnell in Trotz und Frust verfallen und sich nach mehr Vielfalt und Angebot, nach frischem Wind und mehr progressiver Lebensgestaltung sehnen. 

Einige Eindrücke aus der Anfangszeit

Zu diesem Zeitpunkt klebten bereits seit Jahren die Worte TeamTisch in den Schaufensterscheiben der Stechbahn 45 und die Idee dümpelte, seit der Hauruck-Einrichtung, munter vor sich hin. Also bezog Joscha wieder einen Stuhl im TeamTisch und hielt nach weiteren Projekten Ausschau – weil es das ist, was er sowieso immer macht.

Bis heute weiß Joscha nicht warum, aber er hatte seit vielen Jahren den Traum, ein eigenes kleines Cafe´ zu betreiben. Lange suchte er nach einem passenden Lokal in Kleve. Die Suche hatte sich aufgrund der Preisvorstellungen der möglichen Lokalitäten – 2300€ im Monat für 70m2 in der Innenstadt – jedoch schnell wieder erledigt.

Verunsichert, ob die Entscheidung in Kleve zu bleiben richtig war, löste er sich schnell von der „Alles-ist-blöd-Attitude“ und nahm sich fest vor, Kleve einfach so mitzugestalten, wie er es sich für seine Traumheimat wünschen würde. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: „Ich sitze gerade genau in dem Raum, von dem ich immer träume und nach dem ich suche“. Der TeamTisch war bereits ein Treffpunkt für  Gleichgesinnte geworden. Ein Ort zum Lachen, Lernen und Genießen. Durch die Woche entstand eine Art familiärer Co-Working-Space. Außerdem gab es genug Platz, um quasi auf Knopfdruck ein Pop-up-Café oder inspirierende Workshops und Events zu realisieren. Auf einmal sah er es: Alles, was er sich immer gewünscht hatte – vereint in einem Raum.

Doch bis zur Realisierung dieses Traums, hatte Joscha noch einen langen Weg vor sich: Unternehmen anmelden, Genehmigungen einholen, Architekten beauftragen, renovieren, Rückschläge und viele Ausgaben verschmerzen und vor allem – Papierkram. Es fühlte sich manchmal so an, als wäre ein Gesetz wichtiger als ein Mensch und seine Ideen – egal, was für einen Mehrwert sie vielleicht hätten.

Impressionen aus der nicht enden wollenden Bauphase

In ruhigen Momenten überwog aber immer das Gefühl von Dankbarkeit der kleinen TT-Famillie gegenüber! Und wenn all die Jahre nur dafür gut waren, um eine weitere Freundschaft zu schließen und zu erkennen, dass es die Menschen in der eigenen Umgebung sind, die einen Ort zu einer Heimat machen – dann hat sich die Arbeit am TeamTisch zu diesem Zeitpunkt bereits gelohnt!

Daher sollten an dieser Stelle einige Menschen erwähnt werden, ohne die all das nicht möglich gewesen wäre: Joscha hatte das große Glück, dass sein Dad Georg die monatlichen Unkosten der Räumlichkeiten in der gesamten Zeit getragen hat und die beiden sich die Investitionskosten im Hohen fünfstelligen Bereich für Architekten, Genehmigung und Verwaltungsgebühren sowie besondere Baumaßnahmen geteilt haben. Das hätte Georg nicht machen müssen, aber er hat damit einen großen Teil zum TeamTisch beigetragen. Auch das Betreuungsbüro, welches nun seit vielen Jahren durch die Woche im TeamTisch arbeitet, hat einen finanziellen, aber noch viel wichtiger, zwischenmenschlichen Teil dazu beitragen, dass das Projekt TeamTisch über die Jahre nicht aufgegeben wurde und die Kosten von vielen Schultern getragen werden konnten.

Und dann – während der Coronazeit, die keine gute Basis war, um Menschen live miteinander zu verbinden und in der Joscha sich fragte, ob er es einfach sein lassen sollte – dann kam Anni! Simsalabim – Joscha war das erste Mal nicht mehr alleine mit seiner idealistischen Vorstellung, einen kreativen und multifunktionalen Raum der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen: Der TeamTisch hatte die unbändige Energie von Anni gewonnen. Da es bekanntlich gemeinsam einfach mehr Spaß macht als alleine, entstand aus einem flüchtigen Post eine tiefe Freundschaft. Gemeinsam versuchten die beiden, den TeamTisch ins Rollen zu bringen. Sie entschieden sich, den Covid-Leerlauf zu nutzen, um die Räumlichkeiten so herzurichten, dass ihre Ideen dort Platz finden konnten. Es wurden Parkplätze und eine zweite Toilette gebaut, Wände abgerissen, Tapeten abgekratzt und Brandschutztüren im Hausflur installiert – ein unglaublicher Berg an Arbeit!

Kleines Potpourri des Soft Openings 2022 

In der Zwischenzeit fanden bereits viele kleine geschlossene Events oder Workshops im TeamTisch statt, von Barista-Kursen über Cafe´-Events oder Workshops zur persönlichen oder beruflichen Entwicklung – aber alles immer mit angezogener Handbremse, da die offizielle Genehmigung noch fehlte und Corona immer wieder den eigentlichen Sinn – Menschen zusammenbringen – unmöglich machte. Vom ersten Kontakt zum Architekt im Oktober 2021 bis zur offiziellen Genehmigung zur Nutzung des TeamTisch dauerte es 13 Monate.

Mittlerweile können alle Beteiligten darüber lachen, aber hätte ihnen vorher jemand gesagt, mit wie viel Kosten und Arbeit der ganze Prozess verbunden sein würde, würde es heute vermutlich weder diesen Text geben, noch die vielen weiteren Ideen, die im TeamTisch Flügel bekommen haben.

Das ist die Geschichte über mich – den TeamTisch. Der 01.01.2023 ist mein offizielles Geburtsdatum, weil ich ab diesem Stichtag alle Genehmigungen habe, das zu sein, was ich immer werden wollte.

In erster Linie bin ich für die Ideen des TeamTisch-Teams entstanden. Mein Ziel ist es aber auch, mehr Zufriedenheit in die Welt zu tragen, einen Raum zu bieten, der inspiriert und Menschen darin bestärkt, ihre eigene Idee vom Leben kennenzulernen, zu verteilen und letztlich mehr und mehr zu leben. Meine Geschichte soll euch ein Bild davon geben, wie wichtig es ist, nicht aufzugeben, um Hilfe zu fragen, an sich und seine Ideen zu glauben und an den eigenen Wünschen und Träumen festzuhalten.